Das Material, aus dem ein Kajak hergestellt wird, spielt eine entscheidende Rolle für dessen Fahrleistung, Haltbarkeit und Gewicht. Am Ende ist das Material auch mitentscheidend, ob Paddeln Spaß macht, oder ob es eine Plackerei ist. Ein leichteres Kajak ist einfacher zu tragen, leichter auf das Auto zu laden (vor allem alleine) und schneller zu beschleunigen. Glattere und steifere Rumpfmaterialien reduzieren den Wasserwiderstand und verbessern die Laufeigenschaften. Robuste Materialien sorgen für lange Haltbarkeit, vor allem wenn dein Kajak häufigen Fels- und Steinkontakt überstehen muss. Allerdings haben leichte Materialien im Bootsbau ihren Preis. Bestimmte Materialien und Verfahren (z.B. ABS oder Faserverbundstoffe) sind teurer oder haben höheren Produktionsaufwand. Die gängigsten Materialien bei der Herstellung von Kajaks sind Polyethylen (PE), ABS-Kunststoff und Faserverbundwerkstoffe (GfK, Aramid oder Carbon).

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Polyethylen (PE)

Polyethylen ist das am häufigsten verwendete Material im Kajakbau und damit ist es die Grundlage für rotierte und geblasene Kunststoffkajaks.

Polyethylen-Kajaks werden in einem als »Rotomolding« bezeichneten Verfahren geformt, bei dem Kunststoffgranulat in eine Hohlform des Kajaks geschüttet wird. Die Form wird dann erhitzt und gedreht, bis der Kunststoff schmilzt und die Innenseite der Form bedeckt. Nachdem der Kunststoff abgekühlt und aus der Form entfernt wurde, bleibt ein Kajak übrig, das aus einem einzigen Stück Kunststoff besteht. PE ist preiswert und sehr abriebfest. Allerdings ist es auch relativ schwer und weniger formstabil als ABS und Faserverbundwerkstoffe.

Ideal für: Paddler, die sich nur wenig um ihr Boot kümmern möchten.

PRO
CONTRA

Thermogeformtes ABS

Bei thermogeformten ABS-Kajaks wird eine Platte aus schlagfestem ABS-Kunststoff über eine (Kajak-)Form gelegt, dann erhitzt und mittels Vakuumansaugung in die Form gezogen.

Thermogeformte Kajaks bieten einen guten Kompromiss zwischen günstigen und robusten Polyethylen-Kajaks und den teureren, noch leichteren Kajaks aus Faserverbundwerkstoffen. Die charakteristischen zweifarbigen Designs von thermogeformten ABS-Booten entstehen dadurch, dass Deck und Rumpf getrennt hergestellt und danach miteinander verklebt werden. ABS-Kajaks sind etwa 20 Prozent leichter als vergleichbare PE-Kajaks.

Ideal für: Anspruchsvolle Paddler, die ein leistungsfähiges Kajak mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis suchen.

PRO
CONTRA

Laminate

Kajaks, die aus hochwertigen Laminaten mit Glasfaser, Diolen, Aramid (Kevlar), Carbon oder einer Mischung aus diesen Geweben und anderen High-Tech-Geweben oder Sandwichmatten hergestellt werden, sind echte Highend-Sportgeräte mit entsprechendem Preis.

Laminieren ist und bleibt Handarbeit, das rechtfertigt auch den höheren Preis. Die Herstellung ist aufwendig und arbeitsintensiv. Faserverbundwerkstoffe sind eine Kombination aus einem Fasermaterial als Träger und einem chemischen Harz als Verbund- und Härtungsmittel. Die Verarbeitung erfolgt ausschließlich und vom ersten Moment an in Handarbeit. Verbundwerkstoffe sind nicht nur leicht, sondern sorgen auch für sehr verwindungssteife Kajaks. Davon profitieren die Fahreigenschaften ungemein: Laminierte Kajaks sind schnell, sehr reaktionsfreudig und lassen sich gut beschleunigen. Bei allen Vorteilen ist ein Kajak aus Faserverbundwerkstoffen aber auch deutlich empfindlicher gegen mechanische Beanspruchung (z.B. Felskontakt) als andere Konstruktionsarten. Kleine Reparaturen kannst du allerdings mit geringem Aufwand selbst durchführen. Glasfaser und Diolen sind die günstigsten Gewebearten, Carbon ist am teuersten.

Ideal für: Paddler, die das Optimum an Fahreigenschaften von ihrem Kajak erwarten und auch bereit sind, den Preis dafür zu bezahlen.

PRO
CONTRA